Samstag, 10. September 2016

Selbstgemacht: Sommerschlafsack

Was den sicheren Babyschlaf angeht bekommt man als (werdende) Mama ja alle möglichen Tipps und (Not) To-Dos an die Hand. Einer davon ist das benutzen von Schlafsäcken. In der Menge an Klamotten, die wir aus allen Ecken bekommen haben, waren nur zwei Schlafsäcke für den Sommer dabei. Die meiste Zeit haben die auch ganz gut gepasst, aber so ein Baby wächst bekanntlich sehr schnell, weswegen die irgendwann auch nicht mehr gepasst haben.
Aber der Sommer war noch nicht vorbei, also musste ein Neuer her. Da hat sich der Besuch bei meiner Mutter direkt gelohnt, denn die hat eine Nähmaschine und weiß damit umzugehen.
Es folgt also eine kleine Anleitung zum machen eines Babyschlafsackes, bei dem ich nicht mehr gemacht habe, als die Fotos.

Und es beginnt alles mit dem Stoff!
 Ja, der Stoff. Bei meiner Mutter um die Ecke ist ein unheimlich süßer Laden für Kinderstoffe, durch den wir uns erst einmal wühlen müssen. Wie soll der Schlafsack denn aussehen? Asterix und Obelix? Star Wars? Bagger? ... Wir haben uns für diesen Monsterstoff entschieden, hatten aber noch diverse andere Monster in der Auswahl. Außerdem gab es dazu einen Futterstoff.

Die Vorlage für den neuen Schlafsack 
Als erstes brauchten wir ein Schnittmuster für den neuen Schlafsack. Dafür haben wir einen von meinen genommen und auf ein großes Blatt gelegt. Dort wurden die Konturen abgemalt.
Für den Rückenteil wurde nun zunächst die eine Hälfte ausgeschnitten, dass Papier dann in der Mitte gefaltet und die zweite Hälfte direkt an der Schnittkante ebenfalls ausgeschnitten.

Gefaltet und geschnitten 

Dadurch wurde ein spiegelgleiches Rückenteil geschaffen
Der Armausschnitt der Vorderteile unterscheidet sich ein bisschen von dem der Rückenteile


Ein Rückenteil und ein Vorderteilschnittmuster
Wenn die Schnittmuster fertig sind, müssen diese auf den Stoff gelegt und übertragen werden. 
Merke: Für diesen Schlafsack brauchen wir 2 Rückenteile und 4 Seitenteile. 

Das Rückenteil auf dem Oberstoff gelegt und bereits mit Nahtzugabe ausgeschnitten

Das Ganze wurde dann einfach auf den Futterstoff gelegt und einfach direkt ausgeschnitten

Alle Stoffteile für den Rücken
vs. alle Stoffteile für vorne.
Beim ausschneiden der Stoffe für die Vorderteile sollte man bedenken, dass für rechts und links das gleiche Schnittmuster verwendet wird. Dieses also gegebenenfalls drehen.

Als nächstes werden alle Stoffteile und Futterteile übereinander gelegt und so genau wie möglich aneinander gesteckt. Die Seite des Stoffes, die später außen zu sehen sein sollten (aka: der Druck auf dem Außenstoff), muss dabei Innen liegen. Ebenfalls dazwischen gesteckt werden muss der Reißverschluss bei den Vorderteilen. Auch hier so, dass der Reißverschlussteil nach innen zeigt.

Zuerst wurde der Reißverschluss angenäht, danach die Lasche, die das Kinderkinn vorm Verschluss schützen soll angebracht.


Stoffe werden aneinander gesteckt

Und der Reißverschluss mitten drin. Er wurde ein bisschen länger gemacht, als der Stoff an und für sich, damit wir ein bisschen Spielraum haben. 

Die Lasche wurde grob aus einem beliebigem Stoff ausgeschnitten....

Und einfach zusammen genäht. 

Die ersten Nähte sind geschafft! 

So sieht es jetzt innen aus: Futter, Reißverschluss, Stoff
Anschließend wurde das Teil, mit dem der Reißverschluss geschlossen wird (der Schieber, sagt Google mir) auf der einen Seite eingefädelt, die Armausschnitte zusammen genäht, der Kinnschoner auf der einen Seite befestigt und der Reißverschluss geschlossen. Daumen Drücken, dass alles zusammen passt!

Roter Schieber auf blauem Verschluss? Können wir! 

Der Armausschnitt von Innen

Und der Kinnschoner von außen.

Es passt! 
Einmal komplett schließen bitte
Anschließend haben wir am unteren Ende den Reißverschluss noch einmal quer übernäht, damit der uns nicht flöten gehen kann. Tadaaa! Grob ist die Vorderseite auch schon fertig.



Monstermäßig hübsch, oder?!
Damit die Runden Teile besser gewendet werden können, werden an der Nahtzugabe nach dem Nähen ein paar schräge Schnitte in Richtung naht gesetzt. In unserem Beispiel musste das an den Arm- und Halsausschnitten gemacht werden.


Auf dieses Foto kann ich mir keinen Reim mehr machen. Ich glaub, da habe ich das Schnabeltier gerade in den Schlaf gekuschelt. 
Von unten beginnend werden nun Rücken- und Vorderteil zusammen genäht, in der Hoffnung bei den Stoffschichten nicht durcheinander zu kommen. Nicht miteinander verbunden werden müssen die Armausschitte und der Teil, wo der Kopf durch kommt. Klingt doof, das aufzuschreiben, aber ich bin sicher, ich hätte das vergessen. Allerdings nicht vergessen die Ärmel zusammen zu binden.


Außerdem wurde unten am Reißverschluss noch einmal ein bisschen Futter angenäht. Auch das wieder, um den Reißverschluss ein bisschen zu sichern.
Wenn die Teile jetzt alle verbunden sind, kann der Schlafsack endgültig gewendet werden. Abschließend müssen die Arme noch in irgendeiner Weise zusammen genäht werden. Bei unserem Beispielschlafsack wurde da einfach ein Bündchen drüber gepackt, da wir so etwas nicht haben, wurden die Enden zusammen rein gesteckt und darüber genäht.


Und so sieht das fertige Produkt aus:


Unser Vorlageschlafsack war übrigens eine 68, den wir an den Beinen einfach ein bisschen länger und breiter gemacht haben. So passt der neue Monstersack dem Schnabeltier noch ein bisschen länger. Aktuell schwimmt er zumindest ein wenig darin. 

Alle Ehre meiner Mutter, die mich nicht an ihre Nähmaschine lassen wollte die das an meinem letzten Abend bei ihr noch mal eben zusammengebastelt hat. Vielen Lieben Dank dafür. 



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