Freitag, 28. Oktober 2016

Umzug!

So schnell kanns gehen. Eigentlich wollte ich nur ein neues Design, jetzt habe ich gleich eine ganze Domain, allerdings mit anderem CMS drunter.
Lange Rede, kurzer Sinn:

Eltern lernen ist umgezogen. Nämlich hier hin:

http://eltern-lernen.de/


Neuer Name, neues Aussehen, gleicher Inhalt. Ich freue mich drauf, euch drüber begrüßen zu dürfen :) 

Montag, 24. Oktober 2016

Kuscheltiernamen

Kuscheltierparade

Wenn das Kind noch nicht sprechen kann, dann müssen eben Papa und Mama die Kuscheltiere benennen, die es bisher so bekommen hat. Fragt bloß nicht nach Sinn und Verstand. Eine Frau, die ihre Ratten einst Motivation, Chaos, Pest und Cholera taufte und deren Mann ist nicht zu trauen.


Die Mützenmänner - der rote Mützenmann, der (blaue) Mützenmann sowie der Mützenzwerg
Kreative Namensgebung ist meines Mannes Spezialität.


Hufi und Dino
Hufi ist ein Huftier und Dino ein...Dino


Rey, Sebastian und Adam
Adam ist eine Wolke und eigentlich nur Teil des Babygymnastikcenters, das wir gekauft hatten. Aber Adam knistert und ist deswegen ganz besonders toll


Ohnehals und Giraffi
An welches Körperteil denkt man, wenn man an Giraffen denkt? Und welches Körperteil fehlt einer der Giraffen im Bild?
Giraffi kann ganz toll quietschen. Wie ein Hundespielzeug. Wenn das Schnabeltier allerdings auf ihr herumkaut, klingt sie eher nach einem Frosch.


Tiger das Spreepferd un Trittindienieren
Kein Kommentar.

Das Schnabeltier mag am liebsten; den blauen Mützenmann, Dino (wenn er am Wickeltisch liegt), Giraffi und Trittindienieren. Adam war auch mal ein großer Favorit, wird inzwischen allerdings eher ignoriert.

Samstag, 22. Oktober 2016

Kinderlieder umgedichtet #1

Wir sind ja kreativ und wollen unserem Kind nicht immer den selben Kram vorsingen.

Schlaf [Babybame], Schlaf.
Der Papa ist ein Schaf.
Die Mama nennt dich Schnabeltier, 
was kannst du armes Kind dafür?
Schlaf, [Babyname], Schlaf. 

Wenn man Papas Frisur betrachtet stimmt das Lied auch in jeder Zeile ;)

Samstag, 8. Oktober 2016

Reisen mit Kind - Die Bahn

Mama allein mit Baby und Gepäck im Fernverkehr Bahnfahren. Das ist...spannend. Dennoch habe ich mich im Sommer insgesamt vier mal in Züge geschwungen. Man will ja nicht zu Hause versauern, während der Mann arbeitet, nicht wahr?

Für meine erste Fahrt war ich zu langsam im Kleinkindbereich zu reservieren, da die Plätze da sehr begrenzt sind (warum...na, das kommt noch), bekam also zwei Plätze im "Familienbereich" zugewiesen.
Dazu sagt die Bahn:
In nahezu allen ICE finden Sie speziell gekennzeichnete Familienbereiche in der 2. Klasse [...] 
Im Familienbereich stehen je nach Zugtyp und der damit verbundenen Zuglänge zwischen 8 und 24 Plätze zur Verfügung. Zu erkennen sind die Bereiche durch eine Banderole mit der Aufschrift "Familienbereich".
 Quelle

Also ab zur Wagenstandsanzeige, herausfinden, wo der reservierte Wagen steht und...nichts haben. Denn am Südkreuz wird aktuell eine Digitale Wagenstandsanzeige ausprobiert, die an und für sich echt cool ist, aber wenn der gewünschte Zug einfach nicht drauf steht, ohne irgendeine Begründung...
Aber nein, ich will mich darüber nicht beschweren, der Zug kam am Gleis gegenüber an, und da ich ein bisschen Ahnung vom Bahnfahren habe, wusste ich auch etwa, wo ich nach meinem Wagen suchen musste.
Ich stieg also in den Wagen ein, guter Dinge, das ich meinen Kinderwagen irgendwo abstellen und meine Plätze beziehen könnte. Ich möchte an dieser Stelle noch einmal an das Zitat der Bahn erinnern, zum Thema "speziell gekennzeichnet". Denn ich stand vor einem stinknormalen Großraumabteil. Keine Chance, mit dem Kinderwagen eventuell auf die andere Seite zu kommen, auf der eventuell Platz für selbigen sein könnte. Meine Mitfahrer haben mich dann darauf Aufmerksam gemacht, dass das Kleinkindabteil um die Ecke sei, und ich eventuell da meinen Kinderwagen abstellen könnte.
Also bin ich hin, und habe ganz lieb nachgefragt, und siehe da, ja, obwohl schon eine Familie mit drei Kindern und Buggy drinnen saß wurde ein bisschen Kram zur Seite geräumt und ich konnte nicht nur meinen Kinderwagen abstellen, sondern mich auch dazu setzen.

Die Bahn selbst bewirbt die Kleinkindabteile, in denen man sich einen Platz reservieren kann wie folgt:
Die mit einem Kleinkindabteil ausgestatteten Züge verfügen in der Regel über Sitzplätze an einem Tisch, der sich zum Malen und Spielen eignet.
Quelle: Bahn 

Von den Beschreibungen der Bahn her könnte man auf die Idee kommen ein Kinderparadies vor sich zu haben. Tatsächlich war dieses Abteil eher...eben das. Ein Abteil eben. Die Glaswände zum Gang hinaus waren größtenteils aus Milchglas, sodass man nicht unbedingt hinein schauen könnte. Es gab insgesamt etwa 6 -7 Sitzplätze, von denen die meisten als Bank um einen Bahntisch herum angebracht waren, und zwei noch einmal extra ein bisschen weiter hinten, dazwischen war dann Platz für meinen Kinderwagen und einen Buggy. Irgendwie sind dann noch ein paar Taschen reingequetscht worden.
Faszinierend fand ich, dass diese erste Fahrt, bei der ich nicht reserviert hatte, gleichzeitig die entspannteste - und vollste im Kleinkindabteil war. Schlussendlich waren wir um die 3 Erwachsenen mit insgesamt vielleicht 5 Kindern im Abteil, wobei das Schnabeltier mit Abstand das jüngste war. Es war laut, es war chaotisch, es war voll, es war lustig.
Wir haben versucht so viele Familien mit Kindern im Abteil unter zu bringen, wie es uns möglich war. Und trotzdem sind noch wirklich viele draußen gesessen oder haben andere Plätze suchen müssen. Das empfinde ich irgendwie als traurig. Anscheinend wollen viele Familien mit Kindern Bahn reisen, aber es gibt nur ein Abteil, in dem irgendwie mit biegen und brechen 2 Wägen reinpassen und kaum jemand reservieren kann?
Auf der Rückfahrt saß ich in einem Abteil der selben Größe - hier hatten nur die Wände noch "Kindgerechte" Tapete. Für diese Fahrt hatte ich es geschafft zwei Plätze für uns im Abteil zu reservieren und war gespannt, wer noch dazu kommen konnte. Das Ergebnis: Eine Frau mit zwei Kindern, die fragte, ob noch Platz sei, sie habe nicht mehr Reservieren können, weil alles schon voll gewesen sei. Und dann gleich an der ersten Station nach 2 Stunden Fahrt eine Frau anmeckerte, die ihren Kopf zu uns reinsteckte und ebenfalls nach Plätzen fragte. (Ich hab dann später einfach die Türen geöffnet und die Frauen mit Kindern im Gang eingeladen, sich irgendwie dazu zu quetschen - die Kinder waren schon alle wieder mach, meine Güte....)
Niemand hatte im Abteil reservieren können, weil ich zwei Plätze für mich beansprucht hatte? Wie bitte, liebe Bahn? Da habt ihr schon wenig Platz für Familien mit kleinen Kindern, und dann sperrt ihr den auch direkt für weitere Reservierungen, weil 2 Menschen darin sitzen? Das fand ich echt traurig.

Ein bisschen anders eingeteilt war dann das Abteil für die Fahrt nach Hamburg: Hier war das WIRKLICH einfach nur ein Abteil - 6 Sitzplätze um einen Tisch herum, absolut kein Raum für Kinderwägen im Abteil selbst, dafür allerdings in der ersten Klasse direkt nebenan. Auch hier wiederholte sich die Erfahrung: ich habe zwei Plätze, niemand sonst konnte reservieren. Und dann ist das Abteil auch noch so eng, dass es mit zwei Müttern mit Kind auch wirklich voll ist. Auch hier habe ich an einem Mittwoch Nachmittag - also eher ein ruhiger Bahntag - Frauen enttäuscht an uns vorbei gehen sehen.

Aber am spannendsten war sowieso die Fahrt von Hamburg wieder nach Hause: Am Hauptbahnhof fuhr nicht der erwartete ICE ein, sondern ein IC, auf den an den Türen mit Edding beschriftete Zettel hingen "Ersatz für ICE". Kein Kleinkindabteil, dafür aber in der 1. Klasse sitzen und zwei Stunden Zugfahrt. Dennoch bin ich froh über die Freunde, die mich zum Bahnhof gebracht hatten, und den Kinderwagen durch die wirklich engen Türen in den Zug beförderten. Den haben wir einfach aufgrund von fehlenden Alternativen einfach im Gang stehen lassen. Das Schnabeltier schlief 90% der Fahrt in der Trage, den Rest der Zeit krabbelte er ein bisschen durch den Gang.
Glücklicherweise war meine Station die Endhaltestelle und mein Mann und ich hatten Zeit uns zu finden - allein habe ich den Wagen da beim besten Willen nicht die Treppe runter und aus dem Zug bekommen können. Andere Mitreisende oder gar Bahnpersonal war weit und breit nicht zu sehen.


Ich bin gespannt, was an dieser Art von Abteil noch auf mich zukommen wird. Spannend ist es auf jeden Fall immer mit Baby in der Trage, sowie Kinderwagen und Sporttasche in selbigen, in den Zug zu kommen und ihn vor allem wieder zu verlassen. Ohne Hilfe geht das einfach nicht.

Montag, 3. Oktober 2016

Die U5 - Ein Drama

Prolog: Es ist halb sieben. Morgens. Der Vater steht gerade auf, um sich fertig zu machen und zur Arbeit zu gehen. Kurz darauf beschließt das Kind, dass es jetzt auch wach sein könnte. Einsatz Mutter: Kindlein an die Brust drücken, ihm etwas zu trinken geben, Augen zu, weiterschlafen.
So die Hoffnung.
Doch nachdem das Kind sich an der einen Seite fertig getrunken hat, will es immer noch nicht schlafen. Also wird es auf die andere Seite gehievt, um auch hier Nahrung zu sich nehmen zu können. Erneut schließt die Mutter die Augen. Umsonst. Inzwischen hat der Vater die Szene verlassen, und das Kind fängt nun fröhlich an, sich durch das Bett zu rollen. Jeder Versuch der Mutter, es vielleicht wieder zum Schlaf zu überreden, scheitern. Es dauert knapp eine Stunde, bis sie sich dies eingesteht und selbst aus dem Bett kommt. Morgenroutine - Selbst ins Bad, Kind neu bewindeln, anziehen. Frühstück. Nach selbigem ist noch eine halbe Stunde Zeit, bis es los gehen soll zum Kinderarzt, denn die U5 steht an. Eine halbe Stunde, und das Kind zeigt doch so langsam Müdigkeitsanzeichen. So setzt die Mutter sich mit dem Kind auf dem Schoß aufs Sofa, in der Hoffnung es noch ein bisschen Schlafen zu lassen...

Eine Stunde später, der Kinderwagen wird vor der Kinderarztppraxis geparkt. Zwei Minuten vor Aufbruch schloss das Kind doch seine Augen und war weg. Bis es zur Seite gelegt wurde, weil die Mutter sich fertig machen sollte. Seitdem hatte es nicht mehr geschlafen. Obwohl der Weg zum Arzt lang und ermüdend war.
Die Mutter hebt das Kind aus dem Wagen, meldet sich an und setzt sich mit ihm ins Wartezimmer. Kurz darauf werden die beiden von der fMFA bereits in eins der Behandlungszimmer gebeten. Kaum liegt er auf der Behandlungsunterlage ist er hellwach. Neue Umgebung, viel zu sehen, viel zu erkunden, außerdem wurde die Mutter angewiesen, ihn ein bisschen auszuziehen.
Interessiert wird die Umgebung beobachtet - allerdings nur mit den Augen, anscheinend ist doch noch genügend Müdigkeit vorhanden, um nicht unendlich aktiv zu sein.
Auftritt fMFA: Das Kind wird gewogen (9730g), gemessen (71cm) und schließlich unter gekicher - es darf sitzen - noch der Kopfumfang gemessen (43cm). Die Daten werden im Praxiscomputer eingetragen und kurz darüber geredet, dass er einen ganz schönen Sprung gemacht hat. Abgang fMFA.
Das Kind beschließt nun die Umgebung zu erkunden. Die Liege ist wie ein großes, hohes Bett - nicht die schnöde Liege, die man aus Arztpraxen kennt und da ist eine Menge Platz zum erkunden. Von der Mitte der Unterlage geht es also ans Wandende, wo ein wenig Spielzeug liegt. Zwei Bücher, eine Stapelpyramide und ein Greifball. Letzterer wird in die eine Hand genommen, die Pyramide interessiert mit der anderen umgeworfen. Die Mutter stellt sie wieder hin, woraufhin sie erneut umgeworfen werden kann. Ein interessantes Spiel, das sich eine Minute so hinzieht, bis das Kind auf einmal auf den Geifball in der anderen Hand aufmerksam wird. Dieser wird lustig in der Gegend herum geschoben. Hin und her, und da die Wand ganz nahe ist, kommt er auch schnell wieder zurück gesprungen.
Fünf Minuten später ist auch dieses Spiel uninteressant geworden und das Kind schaut sich nach anderen Beschäftigungsmöglichkeiten um. Tatsächlich, dort am anderen Ende der Liege hat die Mutter ihre Wickeltasche verstaut. Für das aktive Baby ist die Entfernung kein Ding. Einmal umgedreht und schon wird losgekrabbelt, in einer Geschwindigkeit, die einen Formel1-Wagen alt aussehen lassen würde. Angekommen wird direkt die Tasche auseinander genommen. Oder angelutscht. Damit kann man sich als Baby wieder eine bestimmte Weile lang beschäftigen. Und wenn das gemacht ist kann man sich ja umdrehen und wieder zum Greifball robben.
Auftritt Ärztin, auf halben Weg zum Greifball.
Das Baby bleibt auf der Stelle liegen und schaut skeptisch zum Neuzugang. Ärztin und Mutter unterhalten sich. Betrachten das Baby, das fortan da liegt, wie es halt gelegen hat und seinerseits die fremde Person im Raum beobachtet. Die Untersuchung schreitet voran: Ein bisschen Bäuchlein drücken, ein bisschen Beine hochschieben, ein bisschen abhören, mit dem Kind schäckern. Das Kind: keinerlei Reaktion.

"Greift er denn nach Spielzeug, das ihm angeboten wird?", fragt die Ärztin.
"Wie ein Weltmeister", antwortet die Mutter, in Gedanken noch beim Greifball von vorhin.
Selbiger wird von der Ärztin genommen und dem Kind hingehalten.
Das Kind tut nichts.
"Dreht er sich denn schon vom Rücken in die Bauch- oder Seitenlage?", fragt die Ärztin.
"Ohne Ende.", antwortet die Mutter, die auf dem Wickeltisch inzwischen Probleme hat, das Kind in Rückenlage zu behalten. Beide blicken auf das Baby in Rückenlage.
Das Kind schaut zurück.
"Drückt er sich denn in Bauchlage schon mit offenen Händen nach oben?", fragt die Ärztin.
"Ja...", murmelt die Mutter, die langsam das Gefühl bekommt mit Skills anzugeben, dir ihr Kind noch gar nicht hat. "Er ist inzwischen sogar schon dabei sich hinzusetzen."
"Wippt er auf Händen und Knien schon hin und her?", fragt die Ärztin."
"...ja...", antwortet die Mutter kleinlaut.
Das Baby liegt inzwischen auf dem Bauch und betrachtet den Greifball, der vor ihn hingelegt wurde.
Mutter und Ärztin besprechen kurz die Wachstumskurven, in denen das Kind immer in den oberen Ecken zu finden ist.
"Sie können ihn jetzt wieder anziehen.", sagt die Kinderärztin.
Die Mutter macht sich daran, leicht hoffend, dass er sich wieder windet, so wie sie es gewohnt ist.
Nichts.
"Der zeigt schon die Hälfte von dem, was er in drei Monaten können muss.", sagt die Ärztin und verabschiedet sich.
Kaum ist sie aus dem Zimmer verschwunden beginnt das Baby wieder damit sich zu bewegen und zu plappern.

Epilog: Sobald das Kind vor der Arztpraxis wieder im Kinderwagen geparkt wird, gibt es zwei oder drei quengellaute von sich, bevor es einschläft. "Toll", denkt sich die Mutter und läuft los in Richtung zu Hause, "dann kann ich mich daheim auch noch einmal hinlegen und ein bisschen dösen.
Sie Verlässt die Bühne, das Licht geht aus, der Vorhang beginnt sich zu senken.
Aus dem Off: Babyaufwachgeräusche.

Vorhang.

Mittwoch, 28. September 2016

Zähne Zähne

Wer sich noch nie ernsthaft mit Babys auseinander gesetzt hat, dem mag es vielleicht seltsam erscheinen, aber: Diese kleinen Menschen kommen tatsächlich ohne Zähne zur Welt. Okay, meistens zumindest. Beim Rest der Welt müssen die Kauwerkzeuge tatsächlich erst einmal rauskommen. Erst die Milchzähne, später die bleibenden (und noch später die Dritten, wenn man Pech hat.) Man nennt diesen Vorgang meistens "Zahnen" und hat ein wenig Angst davor.
Denn die Zähne erscheinen oft mit einigen Begleiterscheinungen: Vermehrtem Rumkauen auf Gegenständen, Speicheln (Sabbern), Fieber, Jammer, Weinen, Schmerzen, Schlaflose Nächte. Und dann sind da natürlich diese weißen Dinger im Mund, die das wunderhübsche Zahnlose Lächeln zerstören. Irgendwo habe ich mal gelesen, dass es sogar einen groben Ablauf gibt, in welcher Reihenfolge welche Zähne rauskommen, ich bin noch nicht dazu gekommen herauszufinden, ob das bei uns stimmt.

Unser Schnabeltier kaute schon immer auf allem herum, das ihm in die kleinen Finger kam. Seit er drei Monate alt ist, wird uns daher prophezeit: Der bekommt bestimmt demnächst seine Zähne.
Ja, gut. Lächeln, sich seinen Teil* denken und weiterziehen.

Nun ist es seit Anfang September tatsächlich so weit: Beim morgendlichem Aufstehritual** war etwas hartes an meinem Finger zu spüren. Sollte das etwa...? Zugegebenermaßen brauchte es ein bisschen Überzeugungsarbeit, bis das Kind mir Einblick auf die betreffende Stelle gewähren wollte, aber dann war es klar: da scheint etwas weißes durch.
Oh je, sie werden so schnell groß.
Er wurde ein bisschen quengeliger, kaute auf Sachen rum, wie auch davor aber ansonsten ging alles. Nichts, was man nicht mit ein paar Karotten aus dem Kühlschrank und Beißringen befriedigen konnte. Und ja: eine Karotte in der Hand eines knabberndem Kind ist ganz wunderbar. Er bekommt noch nichts ab, es ist kühl und schmeckt irgendwie anders und macht Spaß zu essen. Aktuell haben wir ständig überall in der Wohnung geschälte Karottensticks rumfliegen, die das Schnabeltier angesabbert, aber nicht aufgegessen hat.
Wenn ich gewusst hätte, wie schwierig das mit dem einschlafen während dem Zahnen werden könnte, hätte ich mir wahrscheinlich noch andere Pläne zurecht gelegt, aber wie das Leben so ist: Gerade am Wochenende wurde es wirklich schlimm, einschlafen ging gar nicht mehr, die Temperatur ging höher - nicht in den Babyfieberbereich aber dennoch nicht mal eben das, was normal ist.
Das ist dann immer dieses Moment, in dem ich mich frage: Fieberzäpfchenzäpfchen gegen die Schmerzen oder nicht? Einerseits hat er ja kein Fieber, andererseits sind die eben auch gegen Schmerzen und wurden uns grundsätzlich von der Kinderärztin verschrieben für, wenn er mal selbige hat. Aber will man sein Kind einfach mal ruhig stellen, weil es nicht so funktioniert, wie man das gerade will? Aber es hat doch Schmerzen, oder? Man will ihn ja auch nicht unnötig quälen.
Nach vielem hin und her haben wir ihm etwas gegeben, weil wir nicht mit ansehen konnten, wie er sich jedes Mal, wenn die Augen zugefallen sind, wieder aufriss und jammerte.
Kaum hatte das Mittel angefangen zu wirken, war er auch schon eingeschlafen - also doch eine gute Entscheidung.

Wie bereits erwähnt war es Wochenende, also auch keine Zeit, sich noch Alternativen zu kaufen (vor allem, wenn man Samstags zu spät überlegt ob man etwas brauchen könnte).
Direkt am Montag bin ich aber in die Apotheke gewandert und habe Zahnungsgel gekauft, das  einen betäubenden Effekt haben soll. Angeblich würde man auch Onasit geben können, aber wenn ich meinem Kind Zucker zu essen geben will, hab ich billigeren im Küchenregal.
Zahnungsgel ist bestimmt so etwas wie Brandsalbe: Man hat es daheim, damit man es nicht braucht. Tatsächlich war seit Montag der ganze Spuk erst einmal vorbei. Und der Grund für das anstrengende Wochenende war kurz danach auch gefunden: der zweite Zahn kam direkt mit raus.
Jetzt haben wir also ein Schnabeltier mit seinen ersten beiden Schneidezähnen unten in der Mitte.

"Ich hab euch doch gesagt, der bekommt seine Zähnchen."
Ja. Vor zwei Monaten.

PS: Inzwischen muss man wirklich aufpassen keinen Finger in den Babymund zu bekommen. Beißen kann er. Und "Aua" ist für ihn aktuell leider nur ein guter Witz.
________

*Ja natürlich bekommt er Zähne. Zahnlos sind bisher wohl die wenigsten Menschen geblieben. Ob es Jetzt schon so weit ist bezweifle ich.
**Wach werden, versuchen das Kind nochmal zum schlafen überreden, Schnuller in den Mund, Stillen, Schnuller in den Mund, hin und her wiegen, versuchen die Augen nicht zu öffnen, die Hand zum spielen bereit stellen, auf der Hand rumgekaut bekommen. Augen öffnen. Jammern. Das Übliche also.

Samstag, 10. September 2016

Selbstgemacht: Sommerschlafsack

Was den sicheren Babyschlaf angeht bekommt man als (werdende) Mama ja alle möglichen Tipps und (Not) To-Dos an die Hand. Einer davon ist das benutzen von Schlafsäcken. In der Menge an Klamotten, die wir aus allen Ecken bekommen haben, waren nur zwei Schlafsäcke für den Sommer dabei. Die meiste Zeit haben die auch ganz gut gepasst, aber so ein Baby wächst bekanntlich sehr schnell, weswegen die irgendwann auch nicht mehr gepasst haben.
Aber der Sommer war noch nicht vorbei, also musste ein Neuer her. Da hat sich der Besuch bei meiner Mutter direkt gelohnt, denn die hat eine Nähmaschine und weiß damit umzugehen.
Es folgt also eine kleine Anleitung zum machen eines Babyschlafsackes, bei dem ich nicht mehr gemacht habe, als die Fotos.

Und es beginnt alles mit dem Stoff!
 Ja, der Stoff. Bei meiner Mutter um die Ecke ist ein unheimlich süßer Laden für Kinderstoffe, durch den wir uns erst einmal wühlen müssen. Wie soll der Schlafsack denn aussehen? Asterix und Obelix? Star Wars? Bagger? ... Wir haben uns für diesen Monsterstoff entschieden, hatten aber noch diverse andere Monster in der Auswahl. Außerdem gab es dazu einen Futterstoff.

Die Vorlage für den neuen Schlafsack 
Als erstes brauchten wir ein Schnittmuster für den neuen Schlafsack. Dafür haben wir einen von meinen genommen und auf ein großes Blatt gelegt. Dort wurden die Konturen abgemalt.
Für den Rückenteil wurde nun zunächst die eine Hälfte ausgeschnitten, dass Papier dann in der Mitte gefaltet und die zweite Hälfte direkt an der Schnittkante ebenfalls ausgeschnitten.

Gefaltet und geschnitten 

Dadurch wurde ein spiegelgleiches Rückenteil geschaffen
Der Armausschnitt der Vorderteile unterscheidet sich ein bisschen von dem der Rückenteile


Ein Rückenteil und ein Vorderteilschnittmuster
Wenn die Schnittmuster fertig sind, müssen diese auf den Stoff gelegt und übertragen werden. 
Merke: Für diesen Schlafsack brauchen wir 2 Rückenteile und 4 Seitenteile. 

Das Rückenteil auf dem Oberstoff gelegt und bereits mit Nahtzugabe ausgeschnitten

Das Ganze wurde dann einfach auf den Futterstoff gelegt und einfach direkt ausgeschnitten

Alle Stoffteile für den Rücken
vs. alle Stoffteile für vorne.
Beim ausschneiden der Stoffe für die Vorderteile sollte man bedenken, dass für rechts und links das gleiche Schnittmuster verwendet wird. Dieses also gegebenenfalls drehen.

Als nächstes werden alle Stoffteile und Futterteile übereinander gelegt und so genau wie möglich aneinander gesteckt. Die Seite des Stoffes, die später außen zu sehen sein sollten (aka: der Druck auf dem Außenstoff), muss dabei Innen liegen. Ebenfalls dazwischen gesteckt werden muss der Reißverschluss bei den Vorderteilen. Auch hier so, dass der Reißverschlussteil nach innen zeigt.

Zuerst wurde der Reißverschluss angenäht, danach die Lasche, die das Kinderkinn vorm Verschluss schützen soll angebracht.


Stoffe werden aneinander gesteckt

Und der Reißverschluss mitten drin. Er wurde ein bisschen länger gemacht, als der Stoff an und für sich, damit wir ein bisschen Spielraum haben. 

Die Lasche wurde grob aus einem beliebigem Stoff ausgeschnitten....

Und einfach zusammen genäht. 

Die ersten Nähte sind geschafft! 

So sieht es jetzt innen aus: Futter, Reißverschluss, Stoff
Anschließend wurde das Teil, mit dem der Reißverschluss geschlossen wird (der Schieber, sagt Google mir) auf der einen Seite eingefädelt, die Armausschnitte zusammen genäht, der Kinnschoner auf der einen Seite befestigt und der Reißverschluss geschlossen. Daumen Drücken, dass alles zusammen passt!

Roter Schieber auf blauem Verschluss? Können wir! 

Der Armausschnitt von Innen

Und der Kinnschoner von außen.

Es passt! 
Einmal komplett schließen bitte
Anschließend haben wir am unteren Ende den Reißverschluss noch einmal quer übernäht, damit der uns nicht flöten gehen kann. Tadaaa! Grob ist die Vorderseite auch schon fertig.



Monstermäßig hübsch, oder?!
Damit die Runden Teile besser gewendet werden können, werden an der Nahtzugabe nach dem Nähen ein paar schräge Schnitte in Richtung naht gesetzt. In unserem Beispiel musste das an den Arm- und Halsausschnitten gemacht werden.


Auf dieses Foto kann ich mir keinen Reim mehr machen. Ich glaub, da habe ich das Schnabeltier gerade in den Schlaf gekuschelt. 
Von unten beginnend werden nun Rücken- und Vorderteil zusammen genäht, in der Hoffnung bei den Stoffschichten nicht durcheinander zu kommen. Nicht miteinander verbunden werden müssen die Armausschitte und der Teil, wo der Kopf durch kommt. Klingt doof, das aufzuschreiben, aber ich bin sicher, ich hätte das vergessen. Allerdings nicht vergessen die Ärmel zusammen zu binden.


Außerdem wurde unten am Reißverschluss noch einmal ein bisschen Futter angenäht. Auch das wieder, um den Reißverschluss ein bisschen zu sichern.
Wenn die Teile jetzt alle verbunden sind, kann der Schlafsack endgültig gewendet werden. Abschließend müssen die Arme noch in irgendeiner Weise zusammen genäht werden. Bei unserem Beispielschlafsack wurde da einfach ein Bündchen drüber gepackt, da wir so etwas nicht haben, wurden die Enden zusammen rein gesteckt und darüber genäht.


Und so sieht das fertige Produkt aus:


Unser Vorlageschlafsack war übrigens eine 68, den wir an den Beinen einfach ein bisschen länger und breiter gemacht haben. So passt der neue Monstersack dem Schnabeltier noch ein bisschen länger. Aktuell schwimmt er zumindest ein wenig darin. 

Alle Ehre meiner Mutter, die mich nicht an ihre Nähmaschine lassen wollte die das an meinem letzten Abend bei ihr noch mal eben zusammengebastelt hat. Vielen Lieben Dank dafür. 



Sonntag, 4. September 2016

Einfach mal raus

Eltern sein ist ein Full-Time-Job. 24/7 ist man Eltern. Das Kind wird geliebt, bekuschelt und bespaßt, aber auch getröstet, hin und her gewiegt und gefüttert. Man ist immer in Rufbereitschaft, auch mitten in der Nacht kann es passieren, dass ein kleiner Mensch aufwacht und Hilfe braucht. No way out, vor allem nicht für den Elternteil, der in Elternzeit ist.

Kein Urlaub, die Pausen um nur mal eben 5 Minuten länger als das Baby in der Badewanne zu liegen, an Feierabend ist nicht zu denken. Das zehrt. Und das sage ich, als jemand, der sein Kind gerne mal als Anfängerbaby bezeichnet.
Manchmal braucht man mal eine Auszeit, die mehr als eine viertel Stunde Duschen ist. Und Kontakt zu Menschen ohne das eigene Kind. Man muss einfach mal raus.



Vor diesem Hintergrund habe ich mich unheimlich gefreut, dass ich dieses Wochenende wunderbare Freunde aus Hamburg zu Besuch hier hatte, die nicht nur das Schnabeltier bestaunen wollten, sondern mich am Samstag Nachmittag geschnappt und quer durch die Stadt entführt haben, um mit mir zusammen in mein Lieblingsmusical, den Tanz der Vampire zu gehen.
Der Ausflug war lange geplant, und trotzdem hatte ich ein schlechtes Gewissen, mein Kind mal eben 6 Stunden “allein” zu lassen. Allein in Anführungszeichen, weil sich natürlich mein Mann in der Zwischenzeit liebevoll um den Kleinen gekümmert hat. Trotzdem bin ich ja quasi seine Hauptbezugsperson: in meinen Armen schläft er ein, ich beruhige ihn, wenn er Probleme hat und ich habe das elende Futtermonopol. Ja, ich könnte natürlich Abpumpen, aber das finde ich aus diversen Gründen* nicht (für mich) praktikabel. Also muss Pre-Nahrung her, aber für einen Abend mal eben 500g Pulver kaufen… Und überhaupt, was ist, wenn Vater und Sohn einander total überfordern? Von dort, wo ich wohne, bis zum Theater des Westens sinds gut eine Stunde mit den öffentlichen Verkehrsmitteln.
Eine. Stunde.

Beim Shoppen mit meiner Mutter habe ich dann Päckchen mit einzelnen Portionen Pre-Nahrnug gefunden (und später beim Drogisten meines Vertrauens solche, die bereits fertig gemischt ist). Also war das Problem schon einmal aus der Welt. Und Vater hatte den unerschütterlichen Glauben, dass alles passen würde. Für den Notfall lagen in der Wohnung von mir bereits vollgestunkene (aka getragene) T-Shirts bereit, um das Geruchsorgan des Schnabeltieres zu verwirren und ihm eventuell beim einschlafen an des Vaters Brust zu erleichtern. Zudem wurde meinem Mann (der arme Kerl…) gefühlte tausend Mal erklärt was ich wie wo mache, und sowieso, welche Handgriffe am besten wären.
Ich schätze ich muss wohl nicht erwähnen, dass mein Gewissen dennoch nicht das beste war und ich am Bahnhof beim Tschüß sagen kurz davor war, ihn einfach in meine Tasche zu packen und mitzunehmen. Man konnte mich überreden das sein zu lassen und sogar nicht mehr davon zu reden, dass ich ihn allein lassen würde.

Ich habe den Abend unheimlich genossen. Nicht, dass die Aufführung besonders gut gewesen wäre - außer Jan Ammann als Grafen konnte mich leider keiner der Hauptdarsteller des Castes überzeugen. Dennoch tat es gut, einfach mal für ein paar Stunden woanders zu sein, unheimlich gute Musik zu genießen und über doofe Kommentare lachen zu können.
Ein bisschen aus der Bahn warf mich in der Pause die Information, dass mein Kind die gekaufte Pre-Nahrung verweigerte. Mein Mann hatte im tiefgefrohrenem Karottenbrei allerdings eine Alternative gefunden und das Kind musste nicht hungrig schlafen.

Eher im Gegenteil, als wir nach Hause kamen, hoffte ich, dass er langsam wach werden würde, weil mein Körper vollkommen überfordert damit war, dass ihm noch keine Milch abgenommen worden war.

Lehren, die gezogen wurden:
Nächstes mal andere Pre-Nahrung kaufen
Dem Schnabeltier die Nahrung zu probieren geben, BEVOR sie wirklich gebraucht wird
Wenns wirklich die letzte Alternative ist, eben doch abpumpen
Papa packt das
Bei aller Liebe: Eine Auszeit ist notwendig.

Es war schön. Danke an allen Beteiligten für diesen Abend (und dieses Wochenende). Und an all die Mamas da draußen: Gönnt es euch. Eure Zweitbezugsperson fürs Kind wird es schon schaukeln. Bestimmt.


*Verdammt, ihr lest das hier immer noch?
Okay, also meine Gründe fürs nicht abpumpen:
Man pumpt am besten, wenn die Brüste voll sind. Wenn die Brüste voll sind, hat allerdings auch das Kind Hunger. Also wird das Kind gefüttert, bis es satt ist. Danach geben die Brüste nicht mehr viel her.
Gleichzeitig Pumpen und Stillen ist auch eher ein großes “näh”.
Abpumpen mit leereren Brüsten ergibt eine nicht zufriedenstellende Menge an Milch. Bedeutet länger Pumpen für große Menge. Neh.

Und zu guter letzt: Man kommt sich vor wie eine Milchkuh. Und sieht wahrscheinlich ein bisschen danach aus. Solang ich drauf verzichten kann, verzichte ich drauf.

Freitag, 26. August 2016

Wunde Babypos

Sie sehen hier einen perfekt improvisierten Langzeit-Wickelplatz mit Rückenschmerzgarantie
Eigentlich wollte ich heute ja über ein anderes Thema schreiben. Allerdings kam ich nicht dazu, mich vorzubereiten und das hier ist bei mir gerade recht aktuell, also schreibe ich darüber.

Aktuell bin ich zu Besuch bei meiner Mutter (aka des Schnabeltiers Oma), und habe da einige Sachen über Kinder gelernt. Es ist zum Beispiel auch für die größeren Kinder immer wieder toll, nach Hause zu kommen.
Man kann Freunde mitbringen, und die sind direkt in die Familie integriert. Oder Beziehungen von alten Freunden.
Selbst wenn das mit dem Auszug nicht zur eigenen Befriedigung geklappt haben sollte (man wurde quasi mit Ansage rausgeworfen), und deshalb mit seiner Mutter böse ist, kann man sich doch irgendwann selbst wieder fassen, und wieder vorbei schauen. Reden. Lachen. Spaß haben.
Und: Manche Babys haben Stahlhintern. Denen kannst du eine Woche die Windel nicht wechseln, der Po wäre trotzdem weich und zart wie eh und je.

Meins gehört leider nicht zu der Sorte. Eigentlich haben wir daheim recht wenige Probleme mit dem Schnabeltierpo. Er tut was er soll und sieht dabei immer klasse aus. Daheim. Wo wir alles haben, was wir zur Pflege benötigen.
Bisher war ich mit meinem Sohn nur kurz übers Wochenende bei den Schwiegereltern, da war die Benutzung von Alternativpflegemitteln kein Problem. Die Zeit war kurz genug, damit nichts passieren kann. Tja, und dann kamen die 1,5 Wochen bei meiner Mutter.
Wir kamen am Mittwoch Mittag an (ICE Sprinter sind die beste Erfindung seit... es ...eh...sie sind gut!) und sind beinahe direkt in den Drogeriemarkt unseres Vertrauens gefahren. Da ich allein mit dem Kind unterwegs war, wollte ich nicht mehr mitnehmen, als ich brauchen würde. Schließlich kann man ja auch in Hessen einkaufen gehen und findet, was man benötigt. Gekauft haben wir Windeln für die Zeit, meine Lieblings-Babycreme für den Windelbereich und sensitive Feuchttücher.
An dieser Stelle greife ich einem anderen Eintrag, den ich zu schreiben gedenke, ein bisschen vor. Wir benutzen eigentlich keine Feuchttücher, wenn er sich nicht gerade von unten bis oben vollgemacht hat. Meine Hebamme gab uns den Tipp mit Taschentüchern in einer Box und einer Wassersprühflasche. Allein aus Kostengründen wirklich genial (wie gesagt, ich schreib demnächst darüber!). Nun haben wir bei meiner Mutter keine Wassersprühflasche, also dachte ich mir, dass Feuchttücher ja nicht schaden können.
Falsch gedacht!

Milder als Wasser + x. Das ich nicht lache.
Von Mittwoch bis Sonntag hatte sein Po nicht nur eine ziemlich unhübsche rote Färbung angenommen, sondern auch diversestes an Pickelchen entwickelt. Mein armer kleiner Mann. Ich dachte zu Anfang, dass ich die Entwicklung mit einem mehr an Babycreme verlangsamen stoppen könnte, aber das wollte auch nicht so wirklich. Und nach jedem Wickeln erstmal seinen Unterkörper trocken pusten ist auch eher semioptimal.
Wir brauchten eine andere Lösung. Also wurde Omas Taschentuchbox an den provisorischen Wickelplatz entführt und daneben eine Schüssel mit Wasser gestellt. Anfänglich habe ich mit einer Hand ein bisschen Wasser von der Schüssel zum Toch geschöpft, aber ganz ehrlich? Ne. Ideal ist anders.
Inzwischen haben wir eine Küchenrolle neben dem Wickelplatz stehen und tunken immer eine Ecke ins Wasser, drücken ein bisschen aus und voila! Ein feuchtes Poabwischtuch, das dem Babypo gefällt.
Von Mittwoch bis Sonntag wurde der Po roter und roter, ab Sonntag wurden die Feuchttücher abgesetzt und am Dienstag abend war alles wieder so wunderschön wie zuvor.

Fazit: Weniger Feuchttücher, mehr Wasser und Taschen- / Küchentücher. Der Babypo sagt "Danke!"

Freitag, 19. August 2016

Von Katzen und Kindern

Oft werden wir gefragt: “Und, wie reagieren die Katzen auf den Kleinen?” Theoretisch sollte die Antwort stets die selbe sein, doch da mit der Zeit mehr passiert, verändert sich die Antwort jedes Mal ein kleines bisschen von der Aussage her. Die gleichen Worte bekomme ich sowieso niemals hin. Entsprechend versuche ich mich mal am “Best of Antworten im Laufe der Zeit”

Vor der Geburt: Ganz ehrlich? Ich habe keine Ahnung. Ich hoffe das beste, unsere Monsterchen sind ja eigentlich recht umgänglich mit allem und jeden. Aber sie sind halt auch ihre Ruhe gewöhnt und irgendwie… ich weiß es nicht.
Ich hab super Angst, dass es Probleme geben wird. Keine Ahnung, dass das Kind eine Katzenhaarallergie hat, oder es ihnen so auf die Nerven geht, dass sie aggressiv reagieren. Im Prinzip ist das meine größte Angst: dass die drei nicht miteinander zurecht kommen. Durch den Umzug haben wir ja ein extra Kinderzimmer, das die Katzen nicht kennen. Wir lassen da immer die Tür zu, damit sie sich gar nicht erst dran gewöhnen. Klappt bisher nicht ganz, sie haben realisiert, dass da eine Tür ist und wollen unbedingt rein. Vor allem, wenn Meckermannfrau-Mann oder ich da drinnen sind, um Wäsche aufzuhängen. Aber wir bekommen das hin.
Ich hoffe so sehr, dass sie sich vertragen.

Kurz nach der Geburt: Wir sind gerade aus der Klinik heim gekommen. Für uns ist die Situation total ungewohnt. Bisher waren wir zu zweit (okay, viert) hier in der Wohnung, und jetzt sind wir einer mehr. Die Tür zum Kinderzimmer haben wir jetzt offen, weil wir die ersten Tage da auf dem Sofa schlafen. Sonst passt die Wiege gar nicht neben das Bett.
Die Katzen erfreuen sich des neuen Zimmers und sind dort schon auf Erkundungstour gegangen. Das Zimmer gehört aktuell erst mal ihnen.
Wir wurden von ihnen ziemlich doof angeschaut, als wir ihnen das schlafende Baby präsentiert haben. Wahrscheinlich haben sie sich gefragt, was wir da schon wieder angeschleppt haben, und wann das wieder gehen wird. Viel Interesse haben sie noch nicht dran gezeigt.

Baby ist zwei Wochen alt: Okay, also wirklich mögen tun sie ihn nicht. SIe kommen gar nicht mehr zu uns ins Bett zum kuscheln. Kurz hatten sie das Beistellbett als Schlaffläche neben meinem Bett angenommen, als sie allerdings gesehen haben, dass “das Ding” da schläft, war es mit dem dort liegen vorbei. Ein Glück waren meine Mutter und meine kleine Schwester ein paar Tage da, bei denen haben sie sich ihre Streicheleinheiten abgeholt. Ich kann ihnen kaum noch Kraulliebe geben, da sie sich vom Kind fernhalten, ich das Kind aber quasi 24/7 um mich rum habe. Die Armen Monsterchen :(

Drei Wochen: Okay, sie haben sich ihm mal kurz genähert um an ihm zu schnuppern, als er geschlafen hat. Kaum hat er im Schlaf gezuckt, sind sie direkt wieder abgehauen.

Ein Monat: Lux will ihre Streicheleinheiten. Dafür traut sie sich auch immer näher an den Kleinen ran. Am ehesten noch, wenn er schläft. Da kann man ihn ignorieren und sich an Frauchen ran machen. Sobald er sich bewegt, ist sie allerdings direkt wieder weg. Gwen war eh immer die, die eher an meinem Mann gehangen hat, entsprechend wenig Babykontakt hat sie.

Zwei Monate: Jetzt, wo das Schnabeltier immer länger wach ist, haben wir erste Annäherungsversuche gestartet. Lux liegt inzwischen gerne wieder bei uns im Bett zum schlafen oder kuscheln. Das Schnabeltier hat seine Arme noch nicht so sehr unter Kontrolle, dass er sie manchmal gegen das Katzenfell wirft. Meistens haut sie dann auch direkt wieder ab. Manchmal bleibt sie auch liegen. Die Zeit nutze ich dann, um selbst die Katze zu kraulen und gleichzeitig das Schnabeltier kraulen zu lassen “Eieiei”, natürlich immer, indem ich seine Hand halte und kontrolliere, dass er sie nicht packt.

Drei Komma fünf Monate: Das Kind lag wach auf seiner Spieldecke und hat vor sich hin gezappelt. Da ist dann Lux gekommen und hat sich dazu gelegt. Einfach so. Nachdem sie ein paar mal die Babyhand an der Nase hatte, hat sie nur ihren Oberkörper von seinem weg bewegt, sodass die beiden als V da gelegen haben. Das Schnabeltier hat sich nicht wirklich für sie interessiert, aber das Bild war unheimlich niedlich!

Vier Monate: Beide Katzen sind inzwischen mutiger, was den Kleinen angeht. Wenn wir auf dem Sofa sitzen kommen sie beide zum Kuscheln zu uns und reiben ihr Köpfchen auch an seinen Füßen/Händen/Kopf. Je nachdem, wo sie gerade ran kommen. Wir freuen uns da auch immer total drüber, weil sie das natürlich nur machen, wenn er gerade schläft und sie ihn damit wecken (Wer Ironie findet...und so).

Jetzt: Ich habe das Gefühl der Besuch von Freunden mit ihren Kindern hat irgendwas ausgelöst im Schnabeltier. Die Kinder waren drei und 1,5 Jahre alt und waren super begeistert von den Katzen, was bei denen auf absolut keine Gegenliebe gestoßen ist. Aber kurz nach dem Besuch hat der Kleine ebenfalls angefangen, die Katzen wirklich wahrzunehmen. Da er jetzt auch langsam mobil wird, beobachtet er die beiden Fellnasen gerne dabei, wie sie durch die Wohnung laufen oder einfach nur in seinem Blickfeld sitzen. Wenn er sie sieht, dann freut er sich und gluckst auch mal glücklich vor sich hin. Meistens versucht er schon, nach ihnen zu greifen. Gwen hat diesen Kontakt bisher nicht erlaubt, aber Lux hat es schon ein paar Mal zugelassen. Ich passe immer darauf auf, was er macht, dass er seine Hände nicht ins Fell krallt und sie fest packt - was nicht immer klappt. Einmal hatte ich schon Katzenzähne, bei einem Befreiungsversuch meinerseits, an der Hand. Aber da es eher unwilliges knabbern als ernstes Beißen war und bisher nur einmal vorgekommen ist, hab ich damit kein Problem. Kaum war sie frei, ist sie dann auch einfach gegangen. Und später durften wir trotzdem noch streicheln.

Alles in allem würde ich sagen, es wird. Klar muss man sich aneinander gewöhnen und aufpassen, dass das Kind die Katzen nicht in die Ecke drängt, aber wir sind auf einem guten Weg, und das freut mich ungemein.

Und selbst? Kinder und Haustiere, wie klappt das, oder könnt ihr euch das gar nicht vorstellen? 

PS: Am Tag nachdem ich diesen Text schrieb, wachte ich mit einem ruhigen Kind neben mir auf. Nicht, dass er noch schlief, nein. Er beobachtete Lux, die direkt neben ihm lag und glücklich schnurrte. Ich bin Glücklich.

Freitag, 12. August 2016

Lieblingsding #1: Kinderwagenspielzeug

Okay, ganz zu Anfang muss ich zugeben, dass diese Kategorie mehr oder minder vom Blog vonguteneltern abgeschaut ist. Da mir die aber dort so gut gefällt dachte ich, ich könnte ja hier meine eigenen Lieblingsdinge zeigen. Vor allem eben jene, die Bezug zum Schnabeltier haben.


Alles aus zweiter Hand bekommen - unser Kinderwagenspielzeug

Lieblingsding #1: Kinderwagenspielzeug


Der Vorteil davon, nah an einer Großstadt zu wohnen, ist das unheimlich gute Netz an öffentlichen Verkehrsmitteln. Da man damit beinahe überall hin kommt, braucht man kein Auto. Der Nachteil am kein Auto haben: man muss überall hin laufen. Die Stationen für S-Bahn und Bus sind nicht weit entfernt von unserer Haustür, beim Weg zum Kinderarzt (oder zur Krabbelgruppe) hilft das allerdings auch nicht weiter. Da muss man dann halt etwas weiter laufen.
Für mich kein Problem, Bewegung kann ich eh immer gut gebrauchen, aber ich kann schon verstehen, wenn das Kind nach einer Weile quengelig wird. In einer Wanne liegend, mit einem Dach über dem Kopf und nur die Mama sehend - das ist schon nicht unbedingt spannend. Vor allem, wenn man Mama eh immer sieht. Das Schnabeltier war von Geburt an sehr interessiert an dem Bisschen an Umgebung, das er wahrnehmen konnte. Ab dem Moment, in dem er nicht mehr im Kinderwagen eingeschlafen ist, kaum dass er drinnen lag, brauchte er also was zum gucken.

Wir haben inzwischen insgesamt drei Spielzeuge, die wir am Kinderwagen befestigen können, damit er etwas zum spielen hat. Zwei davon haben wir quasi ständig dabei, das dritte ist am Maxi Cosi befestigt. Ja, manchmal fahren wir dann doch irgendwo im Auto mit (bisher allerdings an einer Hand abzählbar, wenn man Hin- und Rückreise zusammen nimmt.)



Den gibts bei Rossmann zu kaufen, wir haben ihn allerdings gebraucht übernommen. Er hat eine kleine Klingel im Inneren, die leise und diskret vor sich hin scheppert, wenn man ihn bewegt. Außerdem ein paar Greifspielzeuge und einen Babyspiegel. Gemacht ist er aus Plüschtierstoff, ist also recht weich. Befestigt wird er durch den offenen Gummiring, den man am Sonnendach des Kinderwagens über den Rahmen drückt.
Ich benutze ihn gerne, wenn das andere Spielzeug zu laut und zu viel ist. Er kann ihn festhalten, ein bisschen hin und her ziehen, hat was zu hören und zum greifen. Für den Spiegel interessiert er sich meistens gar nicht, nur wenn ich mal seine Aufmerksamkeit darauf richte, wird ein kurzer Blick rein geworfen.


Ich hab ihn hier bei Amazon gefunden, da ich ihn allerdings auch gebraucht bekommen habe, kann ich gar nicht sagen, wo er ursprünglich her kam. Aber es ist genau dieser Drache. Als Drachenfan finde ich ihn total niedlich, aber ich verstehe, dass das Schnabeltier nur zeitweise Interesse an ihm zeigt. Er macht keine Geräusche, wenn man dagegen haut, sondern ist auf den ersten Blick einfach nur da. Interessanter wird er jetzt langsam, wenn das Greifen Kontrollierter wird, und man nebenher noch richtig zupacken und kräftig dran ziehen kann.
Denn der Drache kann von seiner Position aus ein wenig nach unten gezogen werden und mit dem loslassen vibriert er direkt wieder in Ursprungsposition zurück. Da kann selbst die Mama ganz viel Spaß damit haben, wenn sie sich das Tier zu sich an den Kinderwagenschieber hängt. Für das Kind bisher mal so, mal so. Deswegen hängt er jetzt am Tragegriff des Maxi Cosi und wird da gerne begrabbelt.
Wenn das Schnabeltier ihn dann mal in den Händen hält, gibt es sowieso wichtigere Dinge, als ziehen und loslassen - die Flügel rascheln ein bisschen und der Drachenschwanz kann dann in den Mund genommen und gegessen werden.
Befestigt wird er übrigens mit der Klemme am Rahmen des Sonnenschutzes, oder im Maxi Cosi-Fall eben am Griff.


Festmachklammer 
Mein Liebling (Holz!) und auch gleichzeitig der des Kindes. Meine Cousine hat sie mir geschenkt, nachdem ihre Kinder zu alt dafür geworden sind, gerade in dem Zeitraum, in dem das Schnabeltier alt genug war, im Wagen nicht direkt einzuschlafen und begonnen hat zu greifen.
Die Kette wird quer über das Kind gespannt und mit Klemmen am Stoff des Sonnendaches befestigt. Der Ring in der Mitte und die beiden Käfer an den Seiten sind dann in unmittelbarer Reichweite des Kindes. Am Anfang konnte er nur grob danach hauen - was durch die Glöckchen an den drei Figuren auch direkt mit Geräuschen belohnt wird. Der Ring macht sich toll zum Greifen, und inzwischen sind die Marienkäfer auch nicht mehr sicher vor den Babyhänden.
Die Farbe geht langsam flöten
Die Kette kann ganz schön was ab - da wird wie wild dran rum gehauen, gezogen, in den Mund gesteckt, angeknurrt und gemampft was das Zeug häft. Jedes Mal, wenn er wie wild drauf los geht, wundere ich mich, wie die das aushält. Aber sie tut es - und das, wo er inzwischen das zweite oder dritte Kind ist, das damit spielt. Alleinigen Abzug gibt es dafür, dass sich die Farbe an den Marienkäferstreifen so langsam löst.
Manchmal schläft er dann mit dem Ring in der Hand ein und döst glücklich vor sich hin, manchmal allerdings ist ihm das ganze Geklimper vor seinem Gesicht zu viel, sodass ich die Kette abnehme und durch den oben genannten Würfel ersetze.


Und selbst? Habt ihr Lieblingsspielzeug für den Kinderwagen? Oder habt ihr zu den von mir erwähnten Sachen noch etwas anzumerken? Ich bin gespannt.